Pflege und Erhaltung fastnachtlichen Brauchtums
Die Garden 1970
Bänkelsänger, singender Präsident, phantastische Showteile, sechs tanzende Garden und mehr als. 75 Aktive tragen seit 1957 dazu bei, in Bad Wimpfen fastnachtliches Brauchtum zu pflegen und zu erhalten. Abgerundet wird das karnevalistische Geschehen jedes Jahr durch den traditionellen Faschingsumzug durch die Strassen der Altstadt.
Entstehung WFG und WFUV
Karnevalistische Aktivitäten vor 1956 wurden durch die Wimpfener Vereine, Personengruppen und auch Einzelpersonen entwickelt.
Erstmals fand sich 1955 eine fastnachtsorientierte Gruppe zusammen, die am 14.12. 1956 dann den Wimpfener Carnevals-Club, WCC gründete. Der neue Club wurde jedoch wegen seines Namens gehänselt und so entschlossen sich die Verantwortlichen zum Neubeginn am 11.11.1957 durch Wahl eines Elferrates und die Gründung der neuen Gesellschaft unter dem Namen Wimpfener Carnevalsgesellschaft – die noch am gleichen Abend in Wimpfener Faschingsgesellschaft e.V. endgültig umbenannt wurde.
Man war gottlob das „WC“ in der Namensgebung los. Die Elferräte waren
P.Diehl, W.Wacker, O.Gerlach
anfangs in die Bestrebungen der Namensfindung so vertieft und festgefahren, dass keiner auf die Idee kam, die Gesellschaft mit einem „K“ anstelle von „C“ zu schreiben, nämlich Wimpfener Karnevalsgesellschaft.
Es war jedoch noch kein Schlachtruf gefunden.
Man besann sich: 1938 rief die Narrenschar in Wimpfen „Aaah-Ha“, 1952 dann „Hooo-ruck“ dazwischen hieß es „hallau“ und endlich fiel dem närrischen Rat das „Wimpfen Helau“ ein. 1979 einigte man sich auf das dreimalige „Wimpfen Helau – Wimpfen Helau – Bad Wimpfen Helau".
Da auch das Geschehen um den traditionellen Faschingsumzug immer grössere Formen annahm, entschloss man sich 1991 in den Reihen der WFG einen separaten Faschings-Umzugsverein e.V. zu gründen und ihm die komplette Organisation und Ablauf in Eigenregie zu übertragen. Seitdem sind viele neue Umzugsteilnehmer aus dem In-und Ausland am jeweiligen Faschingssonntag dazugestossen.
Samtärmelgarde und Historie !
In der Zeit nach dem Krieg fehlte den Ratsherren das Geld um eine einheitliche und aufwendige Bekleidung anzuschaffen. Man dachte nach – wie konnte man sich der Bevölkerung vom Rathausfenster in einem passablen und noblen Erscheinungsbild präsentieren und so kam man auf die glorreiche Idee, die alten Gewänder mit Samtärmel auszurüsten. Beim Zuwinken wären dann diese kostbaren Ärmel für die Wimpfener Bevölkerung deutlich zu sehen. So geschehen!. Die Faschingsgesellschaft hat diesen Brauch (auch mangels finanzieller Mittel in den Anfangsjahren) für ihre damalige Jugendgarde über-nommen. Der Name für eine der Kindergarden ist geblieben, die Kostüme allerdings sind einheitlich schön und der heutigen Zeit angepaßt.
Ein bisschen weiter zurück in die Geschichte ...
Die kleine Stadt Bad Wimpfen teilt sich in drei Ortsbereiche, nämlich in Wimpfen im Tal (die Talemer), Wimpfen am Berg (die Stadtemer) und Hohenstadt (die Hohenstädter). Stets waren die Bewohner der verschiedenen Ortsbereiche bestrebt zu zeigen, dass sie es besser als die anderen wissen und können.
So auch in den 80iger Jahren des 19. Jahrhunderts. Einige wenige „Talemer“ zogen mit karnevalistisch aufgemachten Wagen durch die Stadt. Darin kann man schon den Ursprung närrischen Treibens sehen. Am 15. Januar 1909 war im Presseorgan der Stadt der erste offizielle Aufruf, sich an einem Fastnachtsumzug zu beteiligen.
Die WFG in Washington
Jahrzehnte vorher gab es allerdings schon Maskenbälle, die immer unter einem bestimmten Motto standen. Maskengruppen waren am Faschingsdienstag in den Straßen von Wimpfen unterwegs. Verstummt sind all diese Aktivitäten in der Zeit um den 1. Weltkrieg. Erst ab 1925 hat sich das närrische Treiben wieder langsam eingestellt und ab 1933 hat sich dieses Geschehen ausgedehnt mit Prinz Karneval als „neugeborenem Säugling“ mit Bett in einem Umzugswagen; dieser Säugling war bis zum nächsten Umzug am 19. 2. 1939 erwachsen und ging als August I. in die Narrengeschichte ein.
In Nachkriegs-Bad Wimpfen (ab 1930 Bad Wimpfen) tat sich zunächst in Sachen Narretei nichts. Erst 1952 besann man sich wieder auf das Faschingsgeschehen. Um eine närrische Leitfigur zu finden, griff man auf ein Wimpfener Original zurück, den „Wimpfener Dobel“, (ein einfältiger Mensch, der nix kapiert – ein liebenswerter Tölpel – einer dem nichts gelingt, dem alles danebengeht) und so schlüpfte der damalige Bürgermeister Dauner als „Oberdobel“ und mit sichtlicher Begeisterung der Zuschauer in diese Rolle.
Und fortan nahm die Narretei ihren Verlauf. Ab 1952 bis dato wurden Faschingsprinzen und –Prinzessinnen gekürt. Bis dato sind 48 närrische Regentenpaare festgeschrieben.
54 Umzüge und 47 Jahre Prunksitzungen schlossen sich an. Seit dem 19. Jahrhundert ziehen die Narren (mit Unterbrechungen) durch die Stadt; im Jahre 2007 werden wir bei den Prunksitzungen das 50jährige Jubiläum begehen können !
Zu den ersten Prunksitzungen lud man damals ins stattliche Mathildenbad ein, nach dessen Abriss verlagerte man diese in die historische „Alte Kelter“ und heute präsentiert sich die WFG im Kursaal des Rehazentrums Bad Wimpfen, einem Rahmen, der gesellschaftliches Niveau beim Faschingstreiben vor und nach den Prunksitzungen garantiert..
Prunksitzungen:
Der Start in die närrische 5. Jahreszeit im Jahre 1958 war noch bescheiden. Ein Prinzenpaar, drei Büttenredner, Prinzengarde und Elferrat gestalteten die Prunk- und Fremdensitzungen. Schon bald wurde der Kreis der Aktiven vor und hinter den Kulissen grösser und damit die Veranstaltungen interessanter infolge vielfältiger Programmpunkte.
Ab 1971 wandelte sich das Gesamtbild der Prunksitzungen, ausgefallene Showelemente wurden integriert; eine Anlehnung an die grossen europäischen Revuetheater Immer mehr Besucher aus dem Unterland und
Männerballett ?
von weither wurden angelockt, die Anzahl der närrisch, phantastischen Prunksitzungs-Abende nahm im Verlauf der Jahre ständig zu. Von anfänglich zwei werden heute insgesamt neun Prunk-und Fremdensitzungen angeboten
Ein äußerst kreativer Programm-Minister als Regisseur und Choreograph hat aufwendig in Kostümen, Bühnenbild, Requisite und Lichttechnik ausgestattete Showthemen wie „Es ist so wunderbar, das bisschen Leben“, „WFG-eine Nacht im blauen Engel“, „WFG-beim BALL PARE“ u.v.a karnevalistisch aufgemacht in die Sitzungen einfliessen lassen, für den Zuschauer atemberaubend und effektvoll .Man war mit allen Sinnen im Faschingsgeschehen gefangen. Selbst das karnevalistische Motto eines Jahres nahm Bezug auf die Showthemen.
Ein über 25 Jahre singender Präsident, eine Doppelrolle, in die er sich mühelos integrierte, fügte ein Weiteres hinzu, um die Prunk- und Fremdensitzungen immer beliebter und begehrter werden zu lassen. . Hinter den Kulissen steuerte er viele Jahre die Geschicke des Vereines. Auf der Bühne erschien er nicht nur als WFG-Präsident , sondern verkörperte in ständig neuen Rollen in Gesang und Mimik Showgrössen wie „ Elvis Presley, Eine ständig wachsende Interessenzahl bei Kindern und Jugendlichen hiess, die Garden zu splitten . Sechs Garden erforderten, eine für Gardetanz und Gardewesen eigens zuständige Betreuungstruppe . Die Arbeit mit der Jugend wurde zu einer festen Institution. Alle Garden hatten nun einheitliche Kostüme.

Die WFG unter neuer Führung
(v.L. Dieter Büchle, Gerda Diehl. Phillipp Diehl, Karl Hofmann, Irmgard Hofmann, Harald Friedrichs)
Zur
diesjährigen Hauptversammlung der Wimpfener Faschingsgesellschaft im
Cafe-Restaurant Birkensee konnte der Vizepräsident Dieter Büchle eine
große Anzahl von aktiven und passiven Mitgliedern, unter anderem den
Ehrenvorsitzenden Walter Wacker, den Vorsitzenden des Ehrensenats Dr.
Thomas Müller und den 1. Vorsitzenden des Umzugsvereins Gunther Werner
begrüßen.
Inge Knapp - Danke !!!
40 Jahre für die WFG aktiv in Vortrag und Texten
33 Jahre Themen, Texte und Melodien für die Wimpfener Bänkelsänger
20 Jahre WFG-Hymne "In Wimpfe is schee"
Verehrtes Publikum,
liebe Faschingsfreunde !
Dies ist weder eine Biografie, und es sind schon gar keine Memoiren. 
Ich möche nur die Gelegenheit nutzen, um bei diesem dreifachen
Jubiläum von ganzem Herzen DANKE zu sagen.
Danke an alle Bänkelsänger-Interpreten, die in 33 Jahren vollendet
meine Texte zu Ihnen rüberbrachten, ganz besonders natürlich an meine
beiden "Fortissimo-Garanten" Roland Deutschmann und Karlheinz Franz.
Danke an die Wimpfener Faschingsgesellschaft, an meinen Verein,
an alle Faschings-Idealisten, die diesen Verein geführt haben, und
weiterhin führen. Mein Dank gilt den Menschen, die es mir ermöglichten,
mich diesem Verein verbunden zu fühlen und so mit viel Freude an
der Sache wirken zu können.
Dank auch meiner Familie, besonders meinem Mann, der mich
immer unterstützt, und der sehr gelassen erträgt, wenn ich Jahr für
Jahr, ab dem Elften Elften, immer wieder "noch närrischer" werde.
Ganz besonders herzlich bedanke ich mich bei Ihnen, meinem
Bänkelsänger-Publikum. Deshalb - mein Jubiläum ist auch das Ihre,
denn viele von Ihnen begleiten meine Interpreten, und damit meine
Ideen und Texte, seit vielen Jahren.
Gerne treffe ich Sie alle wieder, bei einer unserer Prunksitzungen
in meinem Jubiläumsjahr. Ich freue mich auf Sie, ich freue mich
darauf, mit Ihnen, vielen lieben Faschingsfreunden und treuen
WFG-Gästen, das Programm 2006/2007 zu erleben.
Deshalb - dies als Resümee:
Auch nach 33 Jahren KEIN ADE -
in Wimpfen bleibt es weiter schee !
In diesem Sinne - ein dankbares HELAU,
Ihre / Eure Inge Knapp
Gunther Werner erhält Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg
Seit
über 40 Jahren ist der Karneval ein wichtiger Bestandteil in Gunther
Werners Leben. Als er 1957 aus der DDR in seine Wahlheimat Frankenbach
zog, fesselte ihn bald das Faschingsgeschehen im Unterland. Nach ersten
karnevalistischen Schritten in Heilbronn lernte er den Bad Wimpfener
Fasching kennen und lieben. Ihm blieb er bis heute treu.
Gunther Werners handwerkliche Begabung im Kulissen- und Wagenbau, sein
Talent als Büttenredner oder Darsteller bei den Prunksitzungen werden
im Verein hoch geschätzt. Als Präsident des Wimpfener
Faschings-Umzugsvereins ist er bekannt mit sämtlichen Faschingsvereinen
in der näheren und weiteren Umgebung. Sein humorvoller Kommentar von
der Ehrentribüne aus ist bei Besuchern und Teilnehmern des Wimpfener
Faschingsumzugs äußerst beliebt.
Das jahrzehntelange vielseitige Engagement Gunther Werners, das den
Wimpfener Fasching mit geprägt hat, wurde am Wochenende im Rahmen des
Ordensabends in Bad Wimpfen mit der Ehrennadel des Landes Baden-
Württemberg belohnt. Diese Auszeichnung wird vom Ministerpräsidenten an
Personen verliehen, die sich durch ehrenamtliche Tätigkeit in Vereinen
und Organisationen mit kulturellen, sportlichen oder sozialen Zielen um
die Gemeinschaft besonders verdient gemacht haben. Aus der Hand von
Bürgermeister Claus Brechter durfte Gunther Werner Ehrennadel und
Urkunde entgegennehmen.
Gunther Werner war sichtlich überrascht und gerührt zugleich. Sein bescheidener Kommentar: „Ich gehör da her.“
Die Rhein-Neckar Zeitung berichtete ebenfalls über dieses Ereignis. Hier der Zeitungsartikel als Download.
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Die Wimpfener Faschingsgesellschaft trauert um sein Ehrenmitglied Gerda Diehl
Gerda Diehl
In der vergangenen Woche erhielten wir die traurige Nachricht vom Heimgang
unserer Aktiven und Ehrenmitglieds Gerda Diehl. Vor wenigen Wochen konnte
sie voll Elan und Lebenslust ihren 80. Geburtstag feiern. Mitte Februar
stand sie noch mit uns auf der närrischen Bühne und sorgte hinter und vor den
Kulissen dafür, dass die Kostüme und Uniformen richtig saßen.
Gerda Diehl hat sich mit ihrem jahrzehntelangen ehrenamtlichen
Einsatz Respekt und Anerkennung erworben. Mit ihrer gelassenen Art war
sie oft in der Hektik der Aufführungen der ruhende Pol. Ihre Vorschläge
und ihr Rat wurden geschätzt.
Sie war eine Persönlichkeit die im Hintergrund agierte, freundlich
und hilfsbereit, aber auch bestimmt, wenn es erforderlich war.
Seit ihrem zweiten Lebensjahr war sie mit dem Fasching verbunden und
nach dem Krieg trat sie gleich in den Wimpfener Faschingsverein ein.
Schon bald war sie nicht nur hinter der Bühne beim Schminken und als
Schneiderin,
sondern auch auf der Bühne eine gefragte Person.
Sie betreute über ein Jahrzehnt die „4 Wimpinos“ und war außerdem in vielen Rollen auf der Bühne zu sehen.
Gerda spielte, tanzte und verausgabte sich für das närrische Publikum und die WFG.
Diese lange ehrenamtliche Tätigkeit wurde mit den höchsten Auszeichnungen, die ein Karnevalist erhalten kann, gewürdigt.
Im Jahre 2006 wurde sie zusammen mit ihrem Mann zum Ehrenmitglied ernannt.
Gerda Diehl erfreute sich einer großen Wertschätzung und freundschaftlichen Verbundenheit bei den Aktiven.
Das Präsidium und die Aktiven der Wimpfener Faschingsgesellschaft nehmen
in tiefer Anteilnahme Abschied von Gerda Diehl. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie.
Gerda Diehl wird in unserer Erinnerung und in unseren Herzen weiterleben
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1957-2007 50 Jahre WFG |
Die alte Staufische Kaiser- und Freie Reichsstadt Bad Wimpfen war schon vor langer Zeit eine Insel der Narrenseligkeit. Im weiten Umkreis des Unterlandes ist keine Stadt bekannt, in der schon so früh die Bürger zur Fastnacht vergleichbare Aktivitäten entwickelten. Die Bürger der Stadt Bad Wimpfen verstanden es, von der in der Fastnacht tolerierten Narrenfreiheit ausgiebig Gebrauch zu machen. Die Kostüm- und Maskenbälle, einst beliebte Belustigungen des Adels, wurden immer mehr vom gehobenen Bürgertum und auch von den Normalbürgern nachgeahmt. Eine herausragende Rolle spielt dabei seit 1832 das Kurhotel „Mathildenbad" mit berühmten Fastnachtsveranstaltungen, die in Ausstattung und Qualität ein überregional bevorzugtes gesellschaftliches Ereignis waren.
Aber auch die anderen Hotels und Gaststätten trugen mit Bällen und Kappenabenden sehr zur allgemeinen Fastnachtsstimmung bei. Dies war wohl der Nährboden für die Belebung der Straßenfastnacht und die Veranstaltung von ersten Umzügen stattfanden. Den ersten Nachweis liefert ein Bericht in der„Wimpfener Zeitung" von 1882, der auch auf Wimpfener Umzüge in früheren Jahren hindeutet. Damit lässt sich der Beginn der Wimpfener Fastnachtsumzüge auf etwa 1875 datieren. Zahlreiche Belege (Zeitungsinserate, Fotos) lassen für die Jahre ab 1908 und 1909 eine sachgerechte Organisation der Umzüge erkennen, mit insgesamt positiven Auswirkungen. Mit dem Beginn des l. Weltkrieges 1914 erloschen alle Fastnachtsvergnügungen Lockerungen gab es für öffentliche Bälle und Maskenfeste ab 1925, jedoch nicht für „närrisches Treiben auf Straßen und Plätzen". Erste Umzüge nach dem Krieg wurden für die preußische Rheinprovinz (Köln) 1927 genehmigt. Auch in Bad Wimpfen gab es einen bescheidenen Anfang mit einem Wagen „Zeppelin LZ 27" und Fußgruppen. Dies obwohl die hessische Regierung erst 1929 wieder solche Veranstaltungen zuließ.. In der Regionalpresse wurde am 12.2.1938 unter der Schlagzeile „Fasching nach 30 Jahren" der Umzug groß angekündigt, wobei man auf den Umzug von 1908 abhob.
Der Zustrom von Zuschauern aus den umliegenden Gemeinden war groß, doch von der richtigen Fastnachtsstimmung der Wimpfener ließen sich die Zuschauer nur begrenzt anstecken. Der 2. Weltkrieg unterbrach das närrische Geschehen. Erst um die Jahreswende 1951/52 kam vom Verein für Handel, Gewerbe und Industrie, darunter auch Wirte, in Erinnerung an die erfolgreichen Fastnachtsveranstaltungen vor dem Krieg die Anregung, wieder Umzüge zu organisieren. Für 1952 war die Vorbereitungszeit sehr kurz, dennoch erklärten sich einige junge Fastnachtsbegeisterte bereit, die Sache in die Hand zu nehmen. Mit einer beispielhaften Anstrengung und mit Unterstützung von Förderern und Bürgermeister Dauner kam der erste Faschingsumzug nach dem Krieg am 24. Februar 1952 zustande der Erfolg war groß. Ein Prinzenpaar gab es noch nicht, dafür fungierte Bürgermeister Dauner, getreu einem anderen Wimpfener Spottnamen, als „Oberdobel" und ließ sich in einer Kutsche vom Narrenvolk bejubeln. Nach personellen Veränderungen formierte sich übergangsweise der „Club Wimpfener Carnevalisten", aus dem als Neugründung am 11.11.1957 die „Wimpfener Faschingsgesellschaft " entstand. Die WFG als rechtsfähige Institution der traditionsreichen Wimpfener Fastnacht (Fassenacht) war geboren. Entsprechend folgte die Mitgliedschaft beim Landesverband Württembergischer Karnevalsvereine und beim Bund Deutscher Karneval. Erstmals 1958 entschloss sich die WFG, eigene Prunk- und Fremdensitzungen zu veranstalten,. Es waren bescheidene aber hoffungsvolle Anfange und die Sitzungen hatten sich als feste Größe des Fastnachtsgeschehens schnell etabliert. Ihrem Grundsatz „Fastnacht mit Niveau und eigenen Kräften" ist die WFG bis heute treu geblieben. Zunächst war es möglich, für jährlich 2 Fremdensitzungen Besucher zu gewinnen. Der besondere Rahmen des Mathildenbades trug dazu bei, mit diesen Veranstaltungen einem gesellschaftlichen Anspruch gerecht zu werden. Es gelang der WFG diese extravagante Atmosphäre auch nach dem Lokalwechsel in die „Alte Kelter" weiterhin zu pflegen. In der Zwischenzeit übersiedelte die WFG mit ihren Veranstaltungen in den Kursaal des Gesundheitszentrums, dessen moderne Gestaltung den Prunk- und Fremdensitzungen zusätzlich Eleganz verleiht. Ab 1970 verstärkt der Anteil an Showelementen. In Anlehnung an internationale Revuetheater verstehen es die Verantwortlichen mit ihrer unerschöpflichen Kreativität ausgefallene Effekte auf die Bühne zu zaubern.
Das Geschehen und die Organisation des traditionellen Fastnachtsumzuges nahm immer größere Formen an. So entschloss sich das Komitee der WFG, einen separaten Faschings-Umzugsverein e.V. zu gründen und ihm für diesen Bereich die gesamte Verantwortung für die Durchführung und Gestaltung des größten Fastnachtsumzuges im Unterland eigenständig zu übertragen.
Ein außergewöhnliches Erlebnis für die Aktiven der WFG war die Teilnahme an der Steubenparade in New York 1993, ausgestattet mit attraktiven karnevalistischen Kostümen und Monturen. Die Eindrücke und Begegnungen haben die Programmgestaltung für die nächste Kampagne mit neuen Ideen bereichert. Rückschauend ergeben sich einige Zahlen, die für sich sprechen:
Seit 1953 wurden 50 Prinzenpaare inthronisiert. 75 Aktive erfüllen seit 1957 die satzungsmäßige Verpflichtung, fastnachtliches Brauchtum in Bad Wimpfen zu pflegen und weiter zu entwickeln. 57 Fastnachtsumzüge wurden seit Anbeginn veranstaltet. Seit 50 Jahren werden Prunk- und Fremdensitzungen veranstaltet. Seit 40 Jahren existiert der Ehrensenat der WFG, in dem renommierte Persönlichkeiten gesellschaftlichen Umgang pflegen und sich als Förderer verdient machen. Seit 1958 vollzieht die WFG die Verbrennung des „Fassebutzens" als Sinnbild der Wimpfener Fastnacht am Abend des Aschermittwoch auf dem Marktplatz. Das erste Beispiel dieser Art im Unterland.
Vom Bund Deutscher Karneval wurden seit Gründung der WFG 25 silberne und 14 goldene Bundesorden und 7 goldene Bundesorden mit Brillianten an Aktive der Gesellschaft verliehen. Die WFG kann heute mit Stolz auf ihre Pionierleistungen in der Vergangenheit zurückbücken, die sicher auch für manche Fastnachtsgruppierung in der Umgebung anregend und beispielhaft gewirkt haben. Stolz auch auf das Erreichte, dessen Qualität durch die
Resonanz bei den Freunden der Fastnacht und allgemein in der Öffentlichkeit bestätigt wird.
( Stand 28. November 2007)
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Auszeichnung für Alfred Veith mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg
Seit
33 Jahren führt Alfred Veith den Wimpfener Faschingsumzug als
Zugmarschall
an und ist für die Zusammenstellung des Umzuges verantwortlich.
Als er 1968 in die Wimpfener Faschingsgesellschaft eintrat stand er dem
Verein nicht nur als Mitglied mit handwerklichem Können, sondern auch
als Elferrat zur Verfügung. Sowohl als Mitwirkender im Männerballett wie
auch als Büttenredner begeisterte er das Publikum bei den
Prunksitzungen. Noch immer schwärmt man
von seinen tollen Spagaten auf der Bühne. Sein besonderes Engagement
gilt heute der Jugendarbeit und so betreut er während der Kampagne die
Samtärmel- und Jugendgarde. Für diese hervorragende Betreuung erntet er
von „seinen Mädels“
viel Anerkennung und Dank.
Im Wimpfener Faschingsumzugsverein begleitet Alfred Veith seit Gründung
im Jahre 1991 das Amt des 2. Vorsitzenden.
Als Zugmarschall gelingt es ihm immer wieder, die Zuschauer durch eine
aufgelockerte und farbenfrohe Präsentation der Mitwirkenden zu
begeistern.
Er war einer der Ersten, der in punkto Sicherheit bei den Umzügen
im Unterland Maßstäbe setzte.
Dieses jahrzehntelange Engagement von Alfred Veith, wurde bei der
1. Prunksitzung der WFG am Samstag mit der Ehrennadel des Landes
Baden-Württemberg belohnt. Diese Auszeichnung wird vom
Ministerpräsidenten
an Personen verliehen, die sich durch ehrenamtliches Engagement in
Vereinen,
oder Organisationen jahrelang besonders verdient gemacht haben.
Aus der Hand von Bürgermeister Claus Brechter durfte er Ehrennadel und
Urkunde entgegen nehmen.
Die Aktiven der WFG beglückwünschen ihren Alfred zu seiner verdienten
Auszeichnung.
(tholo)
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!!! Nachtrag !!!
Urgestein des Faschings in der Stauferstadt
Bad Wimpfen
- Ein Urgestein des Wimpfener Faschings und seit 16 Jahren Gestalter
des größten Unterländer Faschingsumzuges wurde bei der diesjährigen
Hauptversammlung vom Vorsitzenden der Wimpfener Faschingsgesellschaft,
Dieter Büchle, zum Ehrenmitglied ernannt: Gunther Werner war schon drei
Jahre bei der Heilbronner Carnevalsgesellschaft, bevor er 1967 zur
Wimpfener Faschingsgesellschaft (WFG) kam. Über 30 Jahre schlüpfte er
als Büttenredner in die verschiedensten Rollen.
Als Vorsitzender des Wimpfener Faschings-Umzugsvereins hat er den Umzug
in Bad Wimpfen zum größten im Unterland gemacht. Gut vorbereitet hat er
den Vorsitz in diesem Jahr in jüngere Hände gelegt, bleibt aber als
Organisationsminister verantwortlich für den Umzug. Nicht nur beim
Umzugsverein, sondern auch bei der WFG leistet Gunther Werner während
der Kampagne, sei es beim Bühnenbild oder bei der Dekoration,
handwerkliche Schwerstarbeit.
Dieses Engagement hat der Bund Deutscher Karnevalsvereine bereits mit
dem Orden in Gold mit Brillianten gewürdigt. Gunther Werner wurde zudem
bereits mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.
red
(Quelle: HSt vom 11.04.2008)
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"Kanalarbeiter" sorgt für Erleichterung
Bad Wimpfen - Wenn „alte Hasen“ zupacken, kommt meist was Gescheites
raus. Das wurde dieser Tage mal wieder auf dem Gelände der Frießinger
Mühle sichtbar. Dort präsentierten die Erbauer ihre neueste Schöpfung:
den Ehrensenatorenwagen der WFG, mit dem die Ehrensenatoren am
Faschingsumzug am Sonntag, 22. Februar, durch Wimpfens Gassen pflügen.
Stolzes Gefährt Die Form einer klassischen Narrenkappe und in den
Farben Bad Wimpfens und der WFG, also Blau-Weiß-Rot, gaben die
fleißigen Erbauer mit Hauptbaumeister Gunther Werner dem stolzen
Gefährt.
Rund 300 Stunden hat allein Gunther Werner in den vergangenen drei
Monaten gearbeitet, geplant und geschweißt, um dem Wagen zum
50-jährigen Bestehen der WFG das passende Aussehen zu verleihen. 250
Meter Vierkantrohr und 110 Quadratmeter Sperrholzplatten verarbeitete
er zusammen mit Helfern. Jetzt präsentierte sich der Wagen mit einer
stolzen Länge von 8,5 und einer Höhe von 3,8 Metern. „Damit passte er
gerade unter allen Hindernissen durch“, kommentierte der Erbauer
lachend. Sein Einsatz und Können sind es, die der WFG viele technische
Schmankerl bieten. Ob waghalsige Konstruktionen für Bühnenaufbauten,
Treppenanlagen oder Umzugsfahrzeuge, der Tüftler hat für jedes Problem
eine Lösung parat.
Der Ehrensenat mit dem derzeitigen
Präsident Roland Bräutigam verlieh ihm deswegen auch den Orden
„Kanalarbeiter der WFG“. Damit werden Aktive geehrt, die weniger im
Rampenlicht stehen, aber anderen die Grundlage dafür bieten. Deshalb
ist der Orden eine Besonderheit in den Reihen der WFG. Er wurde erst an
zwei Mitglieder verliehen, neben Gunther Werner auch an Gerhard Knapp.
Am
neuen Wagen hat Werner erneut sein technisches Können demonstriert.
„Weil wir längere Zeit auf dem ständig ruckelten Wagen stehen und wir
meist ältere Herren sind, habe ich in das Innere der Narrenkappe ein
Mini-Pissoir eingebaut“, erklärte der Konstrukteur und schob zur
Demonstration den Vorhang zur Seite, um allen den Gag zu zeigen. „Jetzt
hat der Gunther eins drauf gesetzt“, rief ein Senator nachdem er die
Anlage, Modell „Raumstation ISS“, gesehen hatte.
Technisch
einwandfrei Timo Hofmann vom TÜV Eppingen hat den Wagen ohne
Beanstandungen abgenommen. Bürgermeister Claus Brechter fand den Wagen
sehr gelungen, lobte die tolle Leistung. Der 15-köpfige Ehrensenat
sieht seine Aufgabe auch darin, der WFG zu einem positiven Image in der
Öffentlichkeit zu verhelfen.
(Quelle: Hst vom 02.02.2009; Foto und Text: Rudolf Landauer)
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Eine fernsehreife Bütt-Premiere
Bad Wimpfen - Auf die Landesprunksitzung in der Gundelsheimer
Deutschmeisterhalle, die Sonntag im SWR 3 übertragen wird, ist Michael
Oehler gespannt. Nicht nur, weil er als Büttenredner der
Faschingsgesellschaft Bad Wimpfen zum Programm gehört, sondern auch,
weil Günther Oettinger im Publikum sitzen wird. Oehlers Beitrag: eine
Parodie auf den baden-württembergischen Ministerpräsidenten.
Student
Den Landeschef hat sich der 21-jährige Student der molekularen
Zellbiologie gewählt, „weil er sich durch seine ganze Art einfach
anbietet“, vor allem Gestik und Sprache ließen sich leicht nachmachen.
„Ich bin neugierig, wie Oettinger auf sich selbst reagiert“, schmunzelt
Oehler. Dabei wird sich der jüngste Wimpfener Büttenredner während des
etwa 20-minütigen Auftritts ganz im Oettingerschen Look präsentieren:
mit spezieller Perückenfrisur, im Nadelstreifenanzug, mit offizieller
CDU-Krawatte, von zwei Bodyguards begleitet, Baden-Württemberg-Fähnchen
verteilend. Im Gepäck hat er jede Menge Tipps, wie sich die CDU in
Schwung bringen ließe. Ob Oettinger den Rat folgt, die 80 000
Parteimitglieder mit den 500 000 Narren zu vereinigen und sich fortan
gemeinsam zu präsentieren, bleibt fraglich.
Für Michael
Oehler ist es nicht der erste Auftritt als Landeschef: An die 1700
Gäste haben ihn in seiner Paraderolle bei den Wimpfener Prunksitzungen
bereits gesehen, vor dem großen Fernsehauftritt wird es am Samstag eine
weitere geben. Die Idee, Oettinger „auf die Schippe zu nehmen“, hatte
er schon vor zwei Jahren beim Abiball mit großem Erfolg umgesetzt.
Einen Ghostwriter hat Oehler im Gegensatz zu Oettinger nicht: Die
Faschingsrede hat er nach der intensiven Studie eines Videos des
Landeschefs im Internet selbst aus dem Ärmel gezaubert, erst im
Dezember, wie er bekennt: „Unter Druck bin ich besonders kreativ.“
Beim
Fasching ist der Ur-Wimpfener zum ersten Mal dabei, dafür gleich in
einer weiteren Rolle: Mit Gesangspartner Jan Teschler tritt er als
„Suddehopfer“ auf und bietet bekannte Melodien mit abgewandelten,
ortsbezogenen Texten. Lampenfieber ist für ihn kein Fremdwort, doch
kann er der Aufregung vor dem Auftritt nur Gutes abgewinnen: „Das ist
auch eine Art von Konzentration.“ Der Fasching mit einem gut gelaunten,
applausfreudigen Publikum „macht richtig Spaß“.
Nachtwächter
Erst seit etwa zwei Wochen weiß der 21-Jährige von seinem landesweiten
Fernsehauftritt. „Das hätte ich nie erwartet“, freut er sich. Erste
Ahnungen hatten sich eingestellt, nachdem der Landesverband
Württembergischer Karnevalvereine eine CD von Oehlers Auftritt
angefordert hatte. Im Bad Wimpfen ist Oehler kein Unbekannter:
Mindestens einmal im Monat mimt er den Nachtwächter und erläutert
Wimpfener Historie. Bei den Tür- und Fenstergeschichten ist er in
Doppelbesetzung zu erleben. Konsequenzen hat Oehler von seinem
Oettinger-Auftritt nicht zu erwarten: „Ich distanziere mich wie mein
Vorbild von allen meinen Reden.“
(Quelle: HSt vom 18.02.2009; Text und Foto: Ute Plückthun)
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Trauer um Ehrenmitglied Philipp Diehl
Die
Wimpfener Faschingsgesellschaft trauert um ihr
Ehrenmitglied Philipp Diehl der am 20.09. im 85.
Lebensjahr verstorben ist.
Er war
bis auf die letzten Jahre über 50 Jahre aktiv
dem Verein verbunden.
Bereits
in der Kampagne 1954-1955 wurde er Faschingsprinz.
Jahrzehnte brachte er seine Ideen in den
Elferrat mit ein. Als "Empfangschef" bei den
Prunksitzungen
war er in der Bevölkerung beliebt und
bekannt. Auf
Grund seines ehrenamtlichen Einsatzes für den Verein
erhielt er 1987 den Bundesorden in Silber, 1995 den
Bundesorden in Gold und 2002 den Bundesorden in
Gold mit Brillianten vom Bund Deutscher Karneval.
Gerne
erinnern wir uns an seine fröhliche Art.
Unser
Mitgefühl gilt seiner Tochter Carola und ihren Kindern.
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Die Lady, die den Saal am Haken hat
Von Heilbronner Stimme Redakteurin Petra Müller-Kromer
Travestie-Künstler Mike Löbel zaubert die große Bühne in die WFG-Prunksitzung
Sie steht
auf der Bühne, die Frau, deren bodenlanges Glitzerkleid mit den blauen
Augen um die Wette funkelt, und breitet die Arme aus, Grübchen bilden sich
auf den perfekt gepuderten Wangen: „Theater, Theater, das ist wie ein
Rausch, und nur der Augenblick zählt.“ Mike Löbels tragende
Musicalstimme erfüllt den Kursaal bis ins hinterste Eck mit dem Song von
Katja Ebstein. Kulissenmaler Jürgen Dopp nickt anerkennend. „Wir haben
ja ständig Krach miteinander. Aber hier ist er einfach so gut.“
23.50 Uhr. Gänsehautzeit bei der Prunksitzung der Faschingsgesellschaft
Bad Wimpfen (WFG). Eine Besucherin im kleinen Schwarzen ist
aufgestanden, genau wie drei Blondinen. Lange wird es den Rest des Saals
auch nicht mehr auf den Stühlen halten. „Theater, Theater, ihr schenkt
uns Applaus.“ Langsam zieht sich Löbel den silbernen Hut samt Perücke
vom Kopf, steigt aus dem Kleid, bis er im Schwalbenschwanz mit roten
Glitzersteinen am Revers auf der Bühne stehend, mit großer Geste
schließt: „Wir geben alles für euch.“
Es ist der Moment, in dem die Zuschauer nicht mehr wissen, ob sie gerade
im SI Zentrum Stuttgart ein Musical besuchen, eine Travestieshow auf
einer großen Bühne sehen oder Fernsehstars zuhören. Kein Wunder. Der
gelernte Frisörmeister aus Biberach hatte schon Auftritte
"In Wimpfen ist es klein und intim, und ich kann jedem in die Augen
sehen.“
Mike Löbel |
von der Heilbronner Harmonie bis zum alten Theater Sontheim, bei RTL, er
heimste den zweiten Platz beim Nachwuchswettbewerb im Hamburger
„Pulverfass“ ein, in dem Mary und Gordy groß geworden sind, und den
ersten Platz im Nürnberger Travestieclub „Paradies“.
Die Kehrseite der großen Bühne: Neid und Hass, zerschnittene Kostüme,
aufgetrennte Tressen der Perücke, damit sie auf der Bühne
auseinanderfällt. Angesägte Pumps. Glaswolle im Make-up. „Wenn man sich
die Schminke dann ins Gesicht schmiert, ist die Blutung fast nicht zu
stoppen.“ Mit Wommy Wonder wollte er einst gemeinsam agieren. „Aber dann
hat mich doch die Öffentlichkeit geschreckt. Ich wollte nicht, dass die
Menschen mich sehen und sofort urteilen.“ Die Anfrage für ein Casting
der Fernsehshow „das Supertalent“ hat er abgelehnt. „Frisör zu sein ist
mein Traumberuf, Frauen zu verschönern.“ In Wimpfen auf der Bühne fühlt
sich der 41-Jährige wohl. „Das ist klein und intim, und ich kann jedem
in die Augen sehen.“
Und das tut die „Stimme von Wimpfen“ auch ausgiebig. Zwinkernd.
Schäkernd. „Könnt ihr noch? Könnt ihr noch?“ ruft Mike Löbel in den
Saal. Er steuert das Publikum mit dem kleinen Finger. Tanzt. Rockt die
Bühne und den Saal. „Ein Turm, der in Bad Wimpfen steht, als Symbol der
Stadt, den schenken wir euch heut.“ Bunte Luftballons hüpfen über den
Köpfen der tanzenden Narren. Die Halle tobt. „ Jetzt will ich aber alle
Hände oben sehen. Und zwar wirklich alle.“ Die ersten zwei Sitzungen
lässt Löbel mitschneiden, u m seinen Auftritt anschließend zu
analysieren. Dann stellt er ihn auf Youtube.
Seit fünf Jahren ist er bei der WFG, eine Kundin hatte ihn darauf
aufmerksam gemacht, als der Verein einen Sänger suchte. „Am Anfang war‘s
schwierig. Aber die Welle kommt aus dem Publikum. Wenn die stehen und
lachen, das ist einfach schön.“
Seine Bedingung damals: eine eigene Garderobe. Während sich unter dem
Kursaal dutzende Gardemädchen aufwärmen, sich 50, 60 Narren umziehen,
und vom Büffet der Geruch von Gulasch herüberweht, steuert der
Travestie-Künstler sein eigenes Reich an. Ein Mädchen von der
Samtärmelgarde stupst ihn von hinten an. Mike Löbel strahlt, dann
runzelt er die Stirn. „Schatz, was hast du da gemacht?“ tippt er auf
einen roten Fleck an ihrer Nase. Komm nachher zu mir in die Garderobe.
Ich deck‘s dir ab.“
Dort hat sich schon ein kleines Grüppchen eingefunden. „Willkommen in
der Lasterhöhle der Paradiesvögel“, ruft Mike Löbel entzückt. „Wie sind
die Leut‘ heut druff? Oder ist zuviel Prominenz da?“ Ursel (Jasmin
Herold) und Traudl (Christiane Fuchs) haben andere Probleme. Sie
überlegen viel lieber, ob sie ihr Autogramm auf die „rechte oder auf die
linke Pobacke“ wollen, witzeln über den mit Theaterschminke, Pinseln,
Rouge und Lippenstiften bestückten Werkzeug kasten, der neben dem von
einer Leuchtstoffröhre erhellten Spiegel liegt. Fürs warme Licht sorgt
ein goldener Rahmen mit Glühbirnen.
Traudl dreht glitzernde hochhackige Sandaletten in den Händen. „Mike,
wann gibst du mir mal nen Gehkurs? Wenn ich die anzieh‘, kannst du
gleich die Vulpius-Klinik hinterherschicken.“ Sie überlegt. „Mike?
Machst du mir mal mein Haar, meine Augenbrauen, mein Gesicht?“ Vorerst
muss ein bisschen Lippenstift reichen. Löbel bettet Traudls Wange in
seine Handfläche, strichelt mit einem Lipliner die Konturen des Munds
nach. Ausmalen. Fertig. Kurz darauf ist das Ergebnis verschmiert. Löbel
richtet kichernd das Malheur. „Schatz, für die WFG langt‘s allemal“,
ruft er fröhlich.
Romy Fischer balanciert einen Teller Käsewürfel herein. „Genial, Fett
und Eiweiß, das darf man abends essen.“ Er seufzt. „Im Winter hab ich
meine Sommerfigur und im Sommer meine Winter figur.“
Löbel schwärmt vom Musical Rebecca, legt los: „Sie war gewohnt, geliebt
zu werden. Die Männer waren verrückt nach ihr“, intoniert der gebürtige
Massenbacher, der als Kind auf logopädischen Rat hin zum Singen kam.
„Ich habe keinen Ton rausgebracht ohne ,ooo‘ oder ,uuu‘ zu stottern“,
erinnert er sich. Längst hat er keinen professionellen Lehrer mehr.
„Zuviel Gesangsunterricht zerstört das Herz der Stimme. Ich singe immer
beim Putzen im Laden.“ Garderobiere Romy Fischer, Spitzname Sillefrau,
hilft dem Meister in den Anzug. Zupft den Kragen und die mit
Swarovski-Steinen besetzte Krawatte zurecht und zuppelt die Manschetten
aus den Anzugsärmeln. Zwei Kartons Swarowski-Steine hatte ihm die
Tochter des Imperiums zugeschickt, nachdem er sie auf Sri Lanka
kennengelernt hatte.
Seine Garderobiere ist immer dabei, bei privaten Auftritten, gern auch
als Chauffeuse. „Die Polizei findet es meist verdächtig, wenn ein als
Frau verkleideter Mann am Steuer sitzt.“ Seelischer Beistand, Putz- und
Bügelfrau, stellt sie ihm die Lackschuhe zurecht und die Pumps. Schließt
Reißverschlüsse und ordnet Reifröcke. „Ohne sie war‘ ich schon zwei,
drei Mal im falschen Kostüm auf die Bühne. Wäre ich hetero, wären wir
bestimmt verheiratet.“ In richtiger Reihenfolge hängen die Sakkos mit
den Spiegelplättchen, das Rüschenkostüm, der Schwalbenschwanz oder das
silberne Glitzerkleid fürs Finale bereit.
Seine private Schatzkammer im heimischen Keller für Auftritte bei
Silvesterfeiern oder Geburtstagen umfasst 200 Perücken, 80 Paar Schuhe
und rund 200 Kostüme. Die meisten selbst genäht oder selbst kreativ ‚
aufgepeppt. „Schon als kleiner Junge hab‘ ich meiner Oma beim Schneidern
zugeschaut und meiner Mutter bestimmt drei Nähmaschinen geschrottet.
Sie hat mir damals sogar ihre Stores geopfert, als im Fernsehen Sissi
kam, und ich mir kurzerhand ein Rüschenkleid gemacht hab.“ Löbel
überlegt. „Ich bin ihr so dankbar. Sie hat mir nie Steine in den Weg
gelegt. Heute kommt sie jedes Jahr zur Sitzung, weil sie so stolz ist
auf ihr Kind.“
■ Hintergrund Mike Löbel
Der Travestie-Künstler stammt aus Massenbach und lebt gemeinsam mit
seiner Dalmatinerdame in Biberach. Dort betreibt erseit 15 Jahren ein
Friseurgeschäft. Privat sitzt der Entertainer, der von sich selbst
glaubt, dass er „auch richtig langweilig sein kann“, gern in der
Jogginghose auf dem Sofa. „Ich spiele nicht den Pausenclown und renne
auch nicht im Paillettenfummel und Highheels durch die Wohnung. Die ist
frei von jedem Federboa-Schnickschnack.“ Eine weitere Leidenschaft gilt
dem Tauchen, und das vorallem auf den Malediven, wo er schon elf Mal den
Urlaub verbracht hat, bis zu 40 Meter tief getaucht ist und schon die
ein oder andere Hai-Begegnung erlebt hat. amo
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Festakt zum 55 jährigen Jubiläum der WFG
Am
Samstag den 08. Dezember konnte der Präsident der Wimpfener
Faschingsgesellschaft Dieter Büchle knapp 300 geladene Gäste im
Kursaal zur Jubiläumsfeier begrüßen. In seiner Festrede ließ er 5
mal 11 Jahre WFG-Fasching Revue passieren und wies darauf hin, dass
das hohe Niveau bei den Prunksitzungen nur durch das besondere
Engagement der Aktiven möglich ist.
In dem
Grußwort von Bürgermeister Claus Brechter - der übrigens ebenfalls
im Jubiläumsjahr der WFG seinen 55. Geburtstag feiert und 22 Jahre
Bürgermeister der Stadt ist - wurde hervorgehoben, dass sich der
Verein als große Gemeinschaft über die Stadtgrenzen hinaus einen
Namen gemacht hat und mit seinen Faschingsumzügen führend im
Unterland ist. Er versprach beim 99 jährigen Jubiläum aktiv beim
Männerballett mit zu wirken.
Auch der
Präsident des Landesverbandes Württembergischer Karnevalisten,
Bernd Lipa stellte den hohen Brauchtumswert des Vereins in der
Gesellschaft in den Vordergrund und betonte, dass ja die WFG bei der
Gründung des Landesverbandes im Jahre 1958 als
9. Mitglied
beitrat. Er konnte an diesem Abend neun Mitglieder mit hohen Orden
des Landesverbandes auszeichnen. Mit dem Hirsch am Goldenen Vlies
Gerhard Maier. Mit dem Großen Verdienstorden Dennis Holzmann,
Andreas Grob und Corina Blietschau. Mit dem Großkreuz Tina Mohr,
Gaby Conrad, Mike Löbel und Jürgen Paschke. Den Goldenen Gardeorden
bekam Alisa Speicher.
Auch die
Prinzenpaare (das Große- und das Kinderprinzenpaar) hatten alle
Hände voll zu tun den Saison (Jubiläums) orden mit Küsschen zu
übergeben.
Der Vizepräsident Hans-Peter Wickel und Hans A. Hey
vom Ehrensenat überreichten mit launigen Versen die Jubiläumsgabe
dem Präsidenten der WFG - eine Sitzungsglocke aus Messing.
Ein
glanzvolles Bild ergab sich auf der Bühne, als Prinzessinnen und
Prinzen aus den vergangenen 55 Jahren sich ein Stelldichein gaben.
Einzeln wurden sie vom Sitzungspräsidenten Michael Oehler mit dem
jeweiligen Kampagnenmotto vorgestellt. Hier galt besonderer Dank
Betine Riehm, die viel Zeit aufgewendet hatte, um dieses Treffen zu
verwirklichen.
Wieder
ein Höhepunkt und Ohrenschmaus bildeten die "Suddehopfer".
Zusammen mit ihrer Mentorin Inge Knapp begeisterten sie die Festgäste
mit Erlebnissen aus der Ära der letzten 3 Bürgermeister seit
bestehen der WFG.
Die
gesamte Festveranstaltung wurde immer wieder durch Tanzvorführungen
der Küken-, Junioren- und Jugendgarde aufgelockert. Besonders
prachtvoll waren die in weiß - blau gehaltenen neuen Uniformen der
Samtärmelgarde die an diesem Abend zum ersten Mal der Öffentlichkeit
vorgestellt wurden.
Nachdem am Ende des Abends alle Aktiven mit
Orden versehen waren stimmten alle in das von Mike Löbel gesungene
Lied "Ein Turm, der in Bad Wimpfen steht" mit ein.
(tholo)
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Narrengottesdienst 2013 gestaltet von der Wimpfener Faschings Gesellschaft
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Am vergangenen Sonntag fand in St. Augustinus in Heilbronn die 33. Narrenmesse
der Unterländer Karnevalsvereine statt. Diese ökumenische Feier wurde in
diesem Jahr zum dritten mal durch die Wimpfener Faschingsgesellschaft
gestaltet und stand unter dem Thema " Die Narren und ihr Gottesdienst
schon 33 Jahre".
Bereits am Eingang der Kirche empfingen die Elferräte der WFG die
einzelnen Vereine und Besucher und haben ihnen ihre Plätze angewiesen.
So ein buntes Völkchen hatte die Kirche seit letztem Jahr nicht mehr
gesehen. Gardemädchen aller Couleur, Präsidenten und Elferräte nahmen in
den Bänken ihren Platz ein. Ein besonderes Bild boten die Prinzenpaare,
die um den Altar Aufstellung genommen hatten.
Die WFG zog unter Orgelklängen von Catrin Beil mit 2 Gardemädels gefolgt
von der WFG-Standarte und der Standarte der Samtärmelgarde in das
Gotteshaus ein. Das Kinderprinzenpaar Prinzessin Clara I. das
Burgfräulein vom unteren Stadttor und Prinz Chris-Daniel I. mit der
coolen Schmetterhand , sowie das Prinzenpaar Yvonne I. die charmante
Jubiläumsprinzessin und Prinz Robert II. ein großer Audianer schlossen
sich an. Zum Schluss betraten die beiden Geistlichen Pfarrer Markus
Pfeiffer und Ulrich Koring die Kirche.
Nach der Begrüßung und einem Gebet folgte das Lied "Glory of love"
einfühlsam gesungen von "der Stimme der WFG" Mike Malte Löbl, der von
Dr. Jürgen Dollmann am Keyboard begleitet wurde. In der Lesung stand die
Liebe im Mittelpunkt "Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese
drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe".
Die Predigt von Pfarrer Markus Pfeifer stand unter dem Leitgedanken "Die Narren und ihr Gottes - Dienst" die er in Form einer Büttenrede vortrug. Unter
anderem hieß es da "Die Menschen hier im Karneval/Helfen uns in jedem
Fall/Eine Seite unseres Lebens wird hier angeschlagen/Die viel zu selten kommt zum tragen!/
Andern eine Freude machen/Über eigne Fehler lachen/Bonbon, Schokolade
schenken/Einmal nicht ans Geldverdienen denken/"
Nach den Fürbitten, vorgetragen von Rudi Holzmann, wurde in eindrucksvoller Weise der Verstorbenen der einzelnen Vereine aus dem vergangenen Jahr gedacht.
Unter den Klängen von Orgel und Trompete wurde jeweils von einem
Gardemädchen bei Namensnennung an der Altarkerze ein Licht entzündet und
auf dem Altar abgestellt. Unser Verein gedachte der verstorbenen
Ehrensenatoren Gerd Klein und Mathias Werner Wolter sowie unserem
Elferrat Volkmar Ehrhardt. Den Abschluss der bewegenden Zeremonie
bildetet das "Halleluja" wiederum gesungen von unserem
Mike Malte Löbl und begleitet von Dr. Jürgen Dollmann.
Dr. Thomas Gehrig stellte in seinem Kollektenaufruf fest, dass es ihm schon lange aufgefallen war, dass es auch in einer der reichsten Regionen Menschen
gibt, die nicht an der allgemeinen sehr guten medizinischen Versorgung
teilhaben können.
Dies seien besonders Menschen die sozial am Rande stehen. Daraufhin hat er seit dem Frühjahr eine regelmäßige, kostenlose ärztliche Sprechstunde im Gildetreff der Aufbaugilde Heilbronn eingerichtet. Innerhalb kurzer Zeit wurde dieses Angebot von den Menschen angenommen und ist nun nicht mehr wegzudenken. Sein
Aufruf blieb nicht ohne Wirkung und so konnte Dr. Gehrig im Gemeindesaal
einen Betrag von € 999,99 übergeben werden.
In seinen abschließendenGedanken zeigte uns Pfarrer Ulrich Koring wie wunderbar doch diese Welt ist.
Nach dem Segen begann der Ausmarsch unter den Klängen von Orgel und
Trompete. Zwei Gardemädchen legten die Gedenklichter an die Verstorbenen
bei der Muttergottes Statue mit einer Verbeugung ab.
Bei einem kurzen Beisammen sein im Gemeindesaal, im Anschluss an den
Gottesdienst, wurden den beiden Pfarrern und den Mitverantwortlichen,
von den Vereinen der Saisonorden überreicht.
(tholo)
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Narren hauen mächtig auf die Pauke
Von Hst.-Redakteur Wolfgang Müller (Quelle: Heilbronner Stimme)
Bad Wimpfen - Das Zepter schwingt die Wimpfener Faschingsgesellschaft
(WFG) bereits seit 55 Jahren − nach dem Motto "Zur Freud’ der Leut’".
Der Umzug durch die Straßen und Gassen der altehrwürdigen Stauferstadt
drückt dem Faschingssonntag sogar schon zum 63. Mal seinen Stempel auf.
So schallt es auch im Jubiläumsjahr der WFG bei Sonnenschein und eisigen
Temperaturen aus zehntausenden Kehlen "Wimpfe Helau".
Laut, schrill, bunt: Gut 2000 Aktive in mehr als 130 Gruppen schieben
sich vom Tal hinauf in die Gassen der Altstadt. Die Guggenmusiker hauen
mächtig auf die Pauke. Kamelle, aber auch Handfestes wie Griesbrei im
Pappkarton, fliegt tonnenweise von den Umzugswagen. Die Garden tanzen in
den Straßen.
Logenplatz
Einen Logenplatz haben Karin und Manfred Völker. Während vor der
Sitzung Hunderte Besucher von Untereisesheim nach Wimpfen gelaufen sind,
machen die beiden das Wohnzimmerfenster auf. Die Türen der Wimpfener
sind offen. Wer mal aufs Örtchen muss, ist willkommen. Nach dem Umzug
haben sie die Crailsheimer Blaskapelle zu Gast. Es gibt zwei Töpfe
Gulaschsuppe, dazu reichlich Kaffee und Kuchen. Im Wohnzimmer stehen
Bierbänke statt Polstermöbel. "Das machen wir jedes Jahr so", sagt Karin
Völker. "Ich komme aus dem Rheinland, da ist man närrisch."
Vorne weg marschiert die Fanfarengilde Elsenzgau aus Bad Rappenau.
Mit deren Tempo hat der Zug seine Probleme. "Wir halten schon zum 15.
Mal", sagt Dirigent Volker Schramm, als die Seinen in die Altstadt
biegen. "Das ist normales Marschtempo", sagt Schramm. Gerüchten, dass
den Narren wegen der langen Prunksitzung vom Samstag am Berg die Puste
ausgeht, erteilt WFG-Zugmarschall Wolfgang Veith eine Absage. "Wir
kämpfen bis zur letzten Patrone."
Mike Löbel ist überglücklich. Einmal im Leben darf "die Stimme von
Wimpfen" Faschingsprinzessin sein. "Ich genieße das", sagt der
Travestie-Künstler und wirft Süßes unters Volk. Löbel vertritt
Prinzessin Yvonne I., die nicht beim Umzug dabei sein kann. "Mike
stiehlt mir die Schau", sagt Prinz Robert II. und lacht. Mit dem Ersatz
ist der echte Prinz mehr als zufrieden.
Pfannkuchen
Die Heilbronner Carneval-Gesellschaft spielt von der "Lust am Leben".
Die Menschen am Straßenrand jubeln und wiegen sich im Rhythmus. Keith
Culverwell ist begeistert. "Die Deutschen wissen zu feiern. Bei uns
zuhause essen wir am Faschingsdienstag Pfannkuchen", sagt der Engländer.
Zu Gast ist der Brite bei der Bad Rappenauerin Brigitte Adolf, die als
ehemalige Wimpfenerin den Faschingsumzug kennt. "Ich wollte den Umzug
meinem Gast zeigen, weil er der schönste ist", sagt Brigitte Adolf, die
sich dick eingepackt und mit Glühwein die Kälte vom Leib hält.
Eher leicht geschürzt sind dagegen Coco und Lola (Charline Leotta und
Lola Berisha aus Bad Wimpfen), die als gute und böse Barbie unterwegs
sind. "Wer schön sein will, muss leiden", sagt Lola. Gegen die Kälte
heizt der Umzug der 17- und der 19-Jährigen ein. "In der Kelter geht es
ja nachher weiter. Da wird es dann heiß", sagt die böse Barbie.
Auch
in diesem Jahr wurden wieder "hunderte" toller Schnappschüsse von
"Bildtechnik Brändle" aus Abstatt zur Verfügung gestellt. An dieser
Stelle wieder 1000 Dank an Herrn Brändle für seine Mühe.
Zu finden sind die Bilder in der Media-Galerie unter Umzüge/Umzug 2013
sowie unter Umzugsbilder 2013
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Narren übernehmen das Zepter

Einmal Las Vegas und zurück

Ehrung Gerhard Knapp
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